Dieser Paragraph stellt direkt das Begehen sexueller Handlungen in der Öffentlichkeit unter Strafe. Die Strafandrohung beträgt Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe. Voraussetzung ist hier, dass eine Handlung vorgenommen wird die objektive betrachtet sexualbezogen ist. Auch ist nicht erforderlich, dass der Täter durch die Handlung selbst sexuell erregt wird oder dass er die Erregung anderer Personen bezweckt. Die Handlung muss auch ein Ärgernis erregen. Diese Formulierung bedeutet, dass sich mindestens ein Beobachter durch die Handlung ernstlich verletzt fühlen muss. Daraus ergibt sich auch, dass Flitzer, also Personen, die nackt während beispielsweise einer Sportveranstaltung über das Spielfeld laufen, noch kein Ärgernis erregen. Stellt die Handlung noch keine Straftat im Sinne der Erregung öffentlichen Ärgernisses dar, so handelt es sich zumindest um eine Ordnungswidrigkeit, nämlich um eine Belästigung der Allgemeinheit. Hier genügt es, dass eine grob ungehörige Handlung vorgenommen wird, welche geeignet ist die Allgemeinheit zu belästigen oder zu gefährden und die öffentliche Ordnung beeinträchtigen könnte. Anders als bei einer Erregung öffentlichen Ärgernisses ist es hier unerheblich, ob sich Personen tatsächlich durch den öffentlichen Austausch von Zärtlichkeiten gestört beziehungsweise belästigt fühlen. Durch die Begriffe der Belästigung der Allgemeinheit und die Gefährdung der öffentlichen Ordnung wird unter anderem auch das Schamgefühl geschützt, welches verletzt sein könnte, wenn eine Personen sieht, wie Dritte in der Öffentlichkeit Geschlechtsverkehr haben oder in anderer Form intime Handlungen begehen. Eine solche Ordnungswidrigkeit verjährt nach sechs Monaten, kann also mit Ablauf dieser Zeit nicht mehr Sanktioniert werden. Anders als im Strafverfahren nach eine Straftat, handelt es sich bei einem Verfahren nach einer Ordnungswidrigkeit um ein Verwaltungsverfahren. Dieses kürzere Verfahren gegenüber dem Strafverfahren, soll vor allem der Vereinfachung und Beschleunigung dienen. Eine Verwarnung kann entweder mit oder ohne Verwarnungsgeld ausgesprochen werden. Soll eine Verwarnung mit Verwarngeld ausgesprochen werden, dann muss der Betroffene darüber belehrt werden, dass er sein Einverständnis auch verweigern kann, er muss der Verwarnung zustimmen und sie bestätigen, indem er das Verwarngeld zahlt. Das Verfahren kann eingestellt werden, wenn sich herausstellt, dass die verfolgte Handlung nicht als Ordnungswidrigkeit zu qualifizieren ist, zum Beispiel weil es sich bei den Küssen eines Paares in der Öffentlichkeit noch nicht um eine Belästigung der Allgemeinheit handelte. Die Einstellung wird dem Betroffenen mitgeteilt. Auch kann die Behörde das Verfahren noch aus anderen Gründen einstellen. Ist dem Betroffenen noch nicht bekannt, dass gegen ihn ein Verfahren läuft, so muss er auch nicht über die Einstellung informiert werden. Mit ihm kann das Vorverfahren abgeschlossen werden. Akzeptiert der Betroffen den Bescheid, so wird er rechtskräftig und muss gezahlt werden. Dort beträgt die Mindesthöhe 5 Euro und höchstens 1. So kann die Höhe bei öffentlichen sexuellen Handlungen auch davon abhängen, ob zum Beispiel Alkohol im Spiel war und wie gut die Tat tatsächlich von anderen Personen wahrnehmbar war. Hält der Betroffene den Bescheid Sex In Der Öffentlichkeit Gesetz Deutschland unzulässig, so kann er innerhalb von zwei Wochen ab Zustellung des Bescheides Einspruch bei der Behörde einlegen, die den Bescheid erlassen hat. Der Einspruch ist schriftlich oder zur Niederschrift bei der Behörde einzulegen. Ist Widerspruch eingelegt worden, so kommt der Bescheid zur nochmaligen Überprüfung zur Verwaltungsbehörde. Wird der Bescheid aufrechterhalten, so werden die Akten an die Staatsanwaltschaft übersendet, welche den Sachverhalt nochmals prüft. Hier kann die Staatsanwaltschaft das Verfahren einstellen, wenn sie der Ansicht ist, dass es sich nicht um eine Ordnungswidrigkeit handelt. Im letzten Zug gelangt der Einspruch vor Gericht, wo ein Einzelrichter über den Einspruch entscheidet. In dem Verfahren vor dem Gericht beurteilt das Gericht die Sachlage noch einmal vollständig Sex In Der Öffentlichkeit Gesetz Deutschland. In einer Hauptverhandlung wird dann über den Vorwurf der Ordnungswidrigkeit entschieden. Bei Fragen im Strafrecht rufen Sie Anwalt Gramm für Strafrecht aus Hannover unverbindlich an:. Wenn Sie diesen Technologien zustimmen, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Webseite verarbeiten. Wenn Sie Ihre Zustimmung nicht erteilen oder wieder zurückziehen, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden. Telefon: - 60 Telefax: - 53 E-Mail: info gramm-recht. Termin innerhalb von 48h Rückrufgarantie Individuelle Beratung. Rufen Sie mich gerne unverbindlich an. Wissenswertes zum Strafrecht. Wissenswertes zum Familienrecht. Neueste Beiträge. Ratgeber durchsuchen. Belästigung der Allgemeinheit als Ordnungswidrigkeit Stellt die Handlung noch keine Straftat im Sinne der Erregung öffentlichen Ärgernisses dar, so handelt es sich zumindest um eine Ordnungswidrigkeit, nämlich um eine Belästigung der Allgemeinheit. Folgen der Ordnungswidrigkeit: Anders als im Strafverfahren nach eine Straftat, handelt es sich bei einem Verfahren nach einer Ordnungswidrigkeit um ein Verwaltungsverfahren. Die Verwarnung Eine Verwarnung kann entweder mit oder ohne Verwarnungsgeld ausgesprochen werden.
Namensräume Artikel Diskussion. Weitere Informationen über die Verwendung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Hauptseite Themenportale Zufälliger Artikel. Im Ausland sollten Sie mit Ihrer Freizügigkeit allerdings etwas vorsichtiger sein, denn hier erwartet Sie im Ernstfall mitunter mehr als eine Freiheits- oder Geldstrafe. Nehmen Sie noch heute Kontakt zu uns auf.
Wann ist Sex in der Öffentlichkeit eine „Erregung öffentlichen Ärgernisses?“
Geschlechtsverkehr in der Öffentlichkeit kann in Deutschland als Belästigung der Allgemeinheit § OWiG mit Geldbuße geahndet werden. Was Pärchen beim Sex im Freien beachten sollten. Es dürfen also durchaus auch mal die Outdoor. Nach § a Strafgesetzbuch (StGB) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft, wer öffentlich sexuelle Handlungen vornimmt und. Eines vorweg: Sexuelle Handlungen in der Öffentlichkeit sind nicht von vorn herein verboten. Sex im Auto, auf einer Wiese oder im Wald muss nicht unbedingt verboten sein. Rechtliche Situation.Hält der Betroffene den Bescheid für unzulässig, so kann er innerhalb von zwei Wochen ab Zustellung des Bescheides Einspruch bei der Behörde einlegen, die den Bescheid erlassen hat. Im Auch kann die Behörde das Verfahren noch aus anderen Gründen einstellen. Exhibitionismus und unbedeckte männliche Geschlechtsteile gelten als Public indecency, in einigen Staaten auch die nackte weibliche Brust. In US-amerikanischen Medien wurde die Frage diskutiert, ob das Urinieren in der Öffentlichkeit ebenfalls zur public indecency zählt und Wiederholungstäter die volle Härte der gegen Sexualstraftäter gerichteten Gesetze treffen sollte. Die Strafen für ein öffentliches Schäferstündchen am Strand sind in der Türkei weit rigoroser. Sie stellen keine Rechtsberatung dar und können eine individuelle rechtliche Beratung auch nicht ersetzen, welche die Besonderheiten des jeweiligen Einzelfalles berücksichtigt. Eine Unterscheidung, welche Praktiken sozial akzeptabel waren, variierten dabei von Ort zu Ort stark; Strafen reichten von sozialer Ausgrenzung über Auspeitschungen bis hin zur Todesstrafe. Denn Liebe in der Natur, im Wald, auf einer Wiese oder im Auto ist nicht immer ein strafwürdiges Delikt. Ähnlich sieht es aus, wenn ein Paar Sex in einem Auto hat, das auf einem einsamen Parkplatz steht und die beiden womöglich auch noch die Scheiben des Wagens verhängen. Wichtig ist dabei zu verstehen: Es geht darum, wo die sexuelle Handlung wahrgenommen wird, nicht darum, wo die Betroffenen sich befinden: Wer auf seinem privaten Balkon Sex hat, der von einem frequentierten Ort aus gut einzusehen ist, muss mit einer Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses rechnen — auch wenn er sich eigentlich in seinen eigenen vier Wänden befindet. Als PDF herunterladen Druckversion. Erst wenn diese drei Voraussetzungen erfüllt sind, kann Sex in der Öffentlichkeit bzw. Wochentage Ist Samstag ein Werktag? Faktencheck Ist Deutschland eine GmbH? Kein Problem, solange Sie dabei nicht erwischt werden. Namensräume Artikel Diskussion. Auf dieser Seite. Es lässt sich also festhalten, dass Sex in der Öffentlichkeit erst dann als Erregung öffentlichen Ärgernisses gilt, wenn:. Weihnachten neu entdeckt: Klassiker modern interpretiert von Andreas Hülsmann Video. Ob ein Delikt jedoch als Verbrechen oder Vergehen behandelt wird ist von […]. Wenn Sie diesen Technologien zustimmen, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Webseite verarbeiten. Einzelnachweise [ Bearbeiten Quelltext bearbeiten ]. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren. KLUGO Partner-Anwalt und Rechtsexperte Was sollten Betroffene bei einer Anzeige wegen öffentlicher Erregung tun? Ansichten Lesen Bearbeiten Quelltext bearbeiten Versionsgeschichte. Dieser Paragraph stellt direkt das Begehen sexueller Handlungen in der Öffentlichkeit unter Strafe. Soll eine Verwarnung mit Verwarngeld ausgesprochen werden, dann muss der Betroffene darüber belehrt werden, dass er sein Einverständnis auch verweigern kann, er muss der Verwarnung zustimmen und sie bestätigen, indem er das Verwarngeld zahlt.